Im Februar 2024 hatte ich nach langer Zeit endlich wieder mal Gelegenheit, meine rumänische Familie wiederzusehen und ich freute mich wie ein kleines Kind darauf. Gianni empfing mich herzlich am Flughafen und nach einer Fahrt, bei der ich die schöne rumänische Architektur bewundern konnte, waren wir auch schon in der neuen Auffangstation, die ich zum ersten Mal sah. Nach der liebevollen Begrüssung von Martina und den Jungs durfte ich meine Container-WG kennenlernen und mich häuslich einrichten. Die Katzen halfen dabei tatkräftig beim Auspacken und Inspizieren meines Gepäcks.
Danach durfte ich das Hausrudel kennenlernen. Als bärtiger Mann mit Kappe sind solche Begegnungen immer speziell. Strassenhunde reagieren auf solche Fremde oft anders als auf fremde Frauen. Angst hatte ich keine, da die Moglis ihre Hunde sehr gut kennen und einschätzen können. Nach einer ausgiebigen Bell-und-Schnupper-Runde war einzig Raja noch sehr misstrauisch, ich versprach ihr aber, dass wir bis Ende meines Aufenthalts noch Freunde werden.
In den folgenden Tagen konnte ich ausgiebig bei der Arbeit in der Station mit anpacken und erleben, wie hart die Moglis für das Wohlergehen der Tiere arbeiten. Es freute mich wahnsinnig, das ich mithelfen durfte den neuen Kaninchenbau zu planen und zu bauen.
Das Leben in der Auffangstation besteht nicht nur aus füttern, kuscheln und Kaffee trinken. Die Gesundheit aller Tiere muss ständig im Auge behalten werden inklusive Verabreichung der Medikamente, jeden Tag gibt es Termine, die nicht vergessen werden dürfen, die ganze Administration muss erledigt werden, handwerkliche Arbeiten und Planung für Verbesserungen werden ausgeführt und besprochen.
Was mich am meisten beeindruckt hat während meines Aufenthaltes, sind die Auswirkungen des nachhaltigen Tierschutzes, den die Pfotenhilfe Mogli in Rumänien betreibt. Die sozialen Kontakte, die über die Jahre mit den Dorfbewohner geknüpft wurden sind massgeblich für die verhältnismässig wenigen Strassentiere in der Umgebung der Auffangstation. Zudem fragen mittlerweile Leute aus weiterer Entfernung die Moglis um Hilfe bei Kastrationen oder weisen auf neue Strassenhunde hin, die kastriert werden müssen. Die Moglis erreichen mit ihrer Arbeit von Tag zu Tag mehr Einwohner und verbessern so das Verständnis der Menschen dafür, wie wichtig Kastrationen sind. Weniger neue Strassentiere bedeuten weniger Leid. So sieht für mich nachhaltiger, sauberer Tierschutz aus, in Zusammenarbeit mit den Einwohnern.
Leider war mein Aufenthalt viel zu schnell wieder vorbei. Ich durfte wieder viel lernen, vor allem was die Kommunikation mit und unter Hunden im Rudel anbelangt. Raja hat mich schlussendlich auch akzeptiert und sich mit mir angefreundet.
In dieser Woche durfte ich auch Ahanu kennenlernen, der zu meinem Best Buddy wurde in der Zeit. Er ist ein so wundervoller und toller Kumpel, den ich am liebsten mit nach Hause genommen hätte. Er hat mich immer begleitet wenn ich in der Station umherlief und genoss ausgiebige Kuscheleinheiten.
Danke liebe Moglifamilie für dieses schöne Erlebnis, ich freue mich schon auf nächste Mal!