Stellungnahme zum Fall Boomer
Die Sicherheit unserer Schützlinge hat bei uns insbesondere in der Probezeit oberste Priorität. Wir wissen leider aus Erfahrung wie schnell es passieren kann, dass ein neu eingezogener Hund entlaufen kann – mit oft schwerwiegenden Folgen für Hund und Umwelt. Aus diesem Grund wird der Adoptant von uns in der korrekten Anwendung der doppelten Sicherung geschult und mehrmals darauf hingewiesen (erstmals im Vorgespräch und ist Voraussetzung für eine Adoption bei uns). Mit anschliessender Unterzeichnung der Probezeitvereinbarung verpflichtet sich der Adoptant, die doppelte Sicherung einzuhalten. Das dafür notwendige Sicherungsmaterial (massgeschneidertes Sicherheitsgeschirr und Zugstop-Halsband, Sicherheitsleine, Bauchgurt, und Führungsleine) stellen wir dem Adoptanten sogar zur Verfügung und wird zusammen mit dem Hund übergeben.
Während der Probezeit von Boomer wurde von der Adoptantin die vereinbarte doppelte Sicherung mehrmals nicht eingehalten, trotz entsprechender, mehrmaliger Aufforderung seitens Pfotenhilfe Mogli (dies geht aus dem veröffentlichten Chatverlauf der Adoptantin nicht hervor, da wir in solchen Fällen den telefonischen Kontakt suchen; es haben Telefongespräche in diesem Zusammenhang stattgefunden). Hier stellt sich uns die Frage, wie man nach mehrmaligem Hinweis, erfolgter Schulung, Abgabe des Sicherungsmaterials sowie Unterzeichnung der Probezeitvereinbarung nicht bewusst sein kann, dass die doppelte Sicherung bei uns oberste Priorität hat? Der Adoptantin muss das Vergehen zumindest insofern bewusst gewesen sein, dass sie nach erfolgtem Hinweis die jeweilige Person im Whatsapp Status blockiert hat, wo das entsprechende Video von Boomer ohne doppelte Sicherung ersichtlich war. Kurze Zeit später wiederholte sich das Gleiche, worauf eine weitere Person unseres Vereins im Whatsapp Status blockiert wurde. Sorry, aber da fühlt man sich veräppelt und wie soll man da noch das Vertrauen haben, dass unser Schützling mit der notwendigen Achtsamkeit betreut wird und die Sicherheit nicht wissentlich aufs Spiel gesetzt wird? Wir nehmen die Verantwortung unseren Schützlingen gegenüber sehr ernst. Bei unserem Verein hört Tierschutz nicht an der rumänischen Grenze auf, sondern wir begleiten unsere Schützlinge auch nach deren Vermittlung in der Schweiz. Das ist uns wichtig. Aus diesen Gründen sahen wir uns dazu veranlasst, Boomer zurückzufordern und Strafanzeige einzureichen.
Seit diesem Zeitpunkt hat die Adoptantin nichts unterlassen, unserem Verein und unserer Tätigkeit im Tierschutz nachhaltigen Schaden zuzufügen. Es wurden systematisch alle möglichen Social Media Kanäle genutzt, um uns als Verein und einzelne Vereinsmitglieder persönlich zu diffarmieren bzw. Cybermobbing zu betreiben. Abstruse Behauptungen und Unwahrheiten wurden und werden verbreitet (keine Handelsbewilligung, keine Jahresrechnungen, Welpenhandel, illegale Ausfuhr der Tiere etc.). Sogar unser langjähriges Partnerunternehmen in Rumänien, welches die regelmässigen Transporte in die Schweiz durchführt, wurde direkt kontaktiert und bedroht. Man könnte davon ausgehen, dass nachdem der Richter mit Urteil vom 18. April 2024 entschieden hat, dass die Beklagte unseren Hund Boomer behalten darf, das Ganze ein Ende hat. Stattdessen führt sie (und inzwischen auch andere) das Cybermobbing gegen uns weiter (u.a. erhalten einzelne Vereinsmitglieder von uns anonyme Anrufe auf ihren Handys). Es geht uns nicht darum, uns als «Opfer» darzustellen, aber es ist für uns nicht nachvollziehbar und steht absolut in keinem Verhältnis mehr, wie man auf solche respektlose und böswillige Art und Weise anderen und in diesem Fall auch dem gesamten Tierschutz Schaden zufügen will. Löst man heutzutage so Probleme und Konflikte, indem man andere über Social Media – man kann es nicht anders sagen – kaputt machen will? Wollen diese Menschen ernsthaft, dass wir unsere aktuell rund 150 Tiere aufgrund ausbleibender Spendengelder nicht mehr versorgen können und einschläfern müssen? Ist dies das Ziel?
Es macht uns ohnmächtig und sprachlos. Wir wollen aber all dem keine Plattform geben und werden deshalb heute wie auch in den letzten Monaten auf diese Provokationen und Behauptungen nicht eingehen und im gleichen Stil reagieren wie die Gegenseite. Und glaubt uns, das fällt uns schwer und ist kaum zu ertragen.
Zum heutigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass es Boomer gut geht. Da es zu keiner Nachkontrolle kam, können wir dies aber nicht mit Sicherheit sagen. Wir haben in den letzten Jahren unheimlich viel erreicht und gehen weiter unseren Weg. Wir stehen für seriösen und nachhaltigen Tierschutz, setzen uns für die Tiere vor Ort ein und ermöglichen einzelnen davon ein Zuhause in der Schweiz. Wir informieren offen und transparent auf unserer Homepage und berichten täglich über unseren Alltag via Facebook und Instagram. Wir danken all den Menschen, die sich informieren und sich selbst ein Bild machen. Ein besonders grosses DANKE geht an die vielen tollen Adoptanten, Spender und lieben Menschen, die uns tagtäglich begleiten und weiterhin an unserer Seite stehen! Wer sich mit uns austauschen möchte, kann dies gerne per Mail oder PN tun.
Eure Pfotenhilfe Mogli